melindaboesl

Ein Klassiker, der von seinem Ruf lebt - genauso wie das Kölnisch Wasser: bei genauer Betrachtung ist es doch nicht so toll, wie man es erwartet hat.

Für Liebhaber der Côte d'Azur ist das Buch jedoch auf jeden Fall ein Muss!

Leicht, wie ein Zitroneneis am Gardasee. Witzig, wie ein italienischer Kellner außerhalb der Touristenzone und - zeiten sein kann.

Die Geschichte zwei Träumers, die ganz groß rauskommen wollen.

Die Geschichte einer jungen Frau, die ganz groß rauskommen könnte, will sie aber nicht.

Die Geschichte einer anderen jungen Frau aus einer anderen Zeit, der versprochen wurde, dass sie ganz groß rauskommt.

Die Geschichte eines jungen Italieners, der durch einen Zufall mit der Hollywoodschen Filmindustrie einiges zu tun bekommt - und dabei ganz groß rauskommt.

Eine witziges, unterhaltsames Buch mit der Kulisse des schönen Italiens der sechziger  und - als eine Prise geriebene Zitronenschale darüber - die leidenschaftliche Liebe von Liz Taylor und Richard Burton.

Kleiner Tipp: nach dem Buch unbedingt den Film "Der widerspenstigen Zähmung" anschauen!

Bevor man denkt, ich würde nur leichte Unterhaltungsliteratur lesen, möchte klar machen, dass noch einige schwere Titel folgen werden.

Bei 32 Grad braucht man jedoch solche Limos: leicht, erfrischend, bleibt nicht lange in Erinnerung.

Schöne Grüße

Melinda

Neben Kind und Arbeit habe ich es geschafft, dieses Buch innerhalb von einer Woche zu lesen. Es ist spannend, klug geschrieben, natürlich mit einigen phantastische-phantasievollen Zügen, jedoch mit einem Grundthema, das weit realistischer ist, als ob Jesus verheiratet war oder nicht: die Überbevölkerung der Erde. Dazu zieht Dan Brown Parallele zu Dantes Inferno (das Robert Langdon natürlich wörtlich zitiert), was mich als Dante-Fan sehr begeistert hat. Außerdem hat dieses Buch mich zu einer Reise nach Florenz inspiriert und neben dem Baedecker und Kunstführer werde ich „Inferno“ als Reiseführer mitnehmen. Natürlich als E-Book.

Endlich ein Buch, das den Kauf meines e-Book-Readers gerechtfertigt. So verschwindet es nämlich einfach im Nirwana, und ich werde nicht jedes Mal bei Vorbeigehen am Bücherregal daran erinnert, wie viel Zeitverschwendung es war, dieses Buch zu lesen.

Die türkische Autorin erzählt zwei Geschichten: Ella, die - natürlich akademisch ganz toll gebildete, aber sich für ihre Familie opfernde, vernachlässigte - Hausfrau arbeitet neulich als Teilzeitkraft als Lektorin, und ihre erste Aufgabe ist, über das Buch Süße Blasphemie ein Gutachten zu schreiben. Parallel wird dieses Buch dargestellt, das ist die zweite Geschichte, die die tiefe Freundschaft zweier Männer - eines Derwisches und eines Predigers - in Anatolya im dreizehnten Jahrhundert beschreibt. Ella wird immer faszinierter von dem Buch und beginnt eine Emailfreundschaft mit dem Autor, in den sie sich verliebt.

Spätestens hier muss man die zweite Packung Taschentuch herausholen, um den gesamten Schleim aufzuwischen, die sich beim Lesen gesammelt hat. Neben dieser billigen Liebesgeschichte (erinnert mich an FSG: graue Maus und ein richtig toller Kerl - ja, ja!) ist das Buch geschmückt mit bunten "Weisheiten" über die Liebe und das Ich und natürlich über das ganze Universum. Dazu kommen die blumigen Geschichten des Derwischs, der für seine Belehrungen immer ein Beispielstory parat hat (der Mann am Fluss, vier Betende in der Moschee), die mich jedes Mal zum Seufzen gezwungen haben, so satt war ich von diesen tollen Sachen.

Man mag über Coelhos "spirituelle" Bücher streiten, aber diese mit Henna geschriebene Geschichte hat dazu definitiv nicht das Zeug.